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14.07.2017 – 19.11.2017

Beate Kuhn

Keramiken aus der Sammlung Freiberger
Blick in die Ausstellung, Beate Kuhn. Keramiken aus der Sammlung Freiberger, 2017.
Foto: Anna Seibel

Zur Ausstellung:

Beate Kuhn (1927-2015) gehört mit ihrer unverkennbaren Handschrift und ihrer unerschöpflichen Fantasie zu den bedeutendsten deutschen Keramikern nach 1945. Mit den genuinen Mitteln und Techniken der Töpferei schuf sie ein Werk, das weit über die funktionelle Gebrauchskeramik hinausreicht und an die Entwicklungen der bildenden Kunst seit der Nachkriegszeit, von Picasso bis zur Serialität der Minimal Art, anschließt.
Widmete sich Beate Kuhn in den ersten Jahren ihres Schaffens noch dem bemalten Gefäß, so stand später die freie keramische Plastik im Mittelpunkt ihres Interesses. Aus der variierenden Aneinanderreihung von auf der Scheibe gedrehten Grundelementen wie Zylinder, Kegel, Kugel, Schale oder Scheiben entwickelte sie eine völlig eigenständige Formensprache.

Neben der Kunst und der Musik war es die Natur, die ihr immer wieder neue Anregungen für ihre Auseinandersetzung mit den Themen Bewegung, Rhythmus und Veränderung lieferte. Selbst ihre weniger gegenständlichen Werke wecken Assoziationen an die Unterwasserwelt, an Korallen und Meerespflanzen, und an die Natur der Umgebung, an Buschgeäst, Baumstämme, Blumen oder andere Pflanzen. Häufig spiegeln die additiven Reihungen die natürlichen Gesetzmäßigkeiten des Lebensprozesses vom Wachsen und rhythmischen Wandel wider.
Der Schenkung des Mannheimer Keramiksammlers Klaus Freiberger ist es zu verdanken, dass Die Neue Sammlung mit rund 190 zwischen 1954 und 2013 entstandenen Arbeiten einen umfassenden Überblick aller Schaffensperioden von Beate Kuhn präsentieren kann.
Im Laufe von annähernd sechzig Jahren hat der Architekt Klaus Freiberger eine Sammlung von mehr als 2.000 Objekten aufgebaut, die er der Neuen Sammlung großzügig überlassen hat – die von ihm zusammengetragenen Werke Beate Kuhns nehmen hierin eine besondere Stellung ein. Nur wenige Jahre jünger als die Künstlerin selbst, konnte Freiberger die künstlerische Entwicklung der vielfach ausgezeichneten Keramikkünstlerin mit einem leidenschaftlichen und zugleich fachmännischen Blick begleiten. Seine Schenkung stellt eine großartige Ergänzung der hauseigenen Keramiksammlung dar.
Seit ihrer Gründung 1925 hat Die Neue Sammlung Keramik gesammelt und diese bisher hauptsächlich im Internationalen Keramik-Museum in Weiden gezeigt. Die Neue Sammlung freut sich, mit dieser Ausstellung nun erstmals in der Pinakothek der Moderne einem keramischen Œuvre einen prominenten Platz zu bieten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei arnoldsche Art Publishers mit einem ausführlichen Verzeichnis aller Werke von Beate Kuhn aus der Sammlung Freiberger.

Ausstellungsansichten

Blick in die Ausstellung, Beate Kuhn. Keramiken aus der Sammlung Freiberger, 2017.
Foto: Anna Seibel
Beate Kuhn, Keramikobjekt, 1998, in der Ausstellung, Keramiken aus der Sammlung Freiberger, 2017.
Foto: Anna Seibel
Blick in die Ausstellung, Beate Kuhn. Keramiken aus der Sammlung Freiberger, 2017.
Foto: Anna Seibel
Die japanische Kirschblüte (jap. サクラ bzw. 桜 sakura) ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur. Sie steht für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit (mono no aware).
© Henne / Ordnung, 1996

Katalog zur Ausstellung

Kuratiert von:

Josef Straßer, Anna-Sophia Reichelt

Gefördert von:

PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.