Facetten demokratischen Designs
Über die Intervention
Elf Masterstudierende befassen sich in ihrer Intervention mit dem demokratischen Potenzial von Design und thematisieren die Facetten des Demokratischen anhand ausgewählter Ausstellungsobjekte.
Darüber hinaus ergänzen die Studierenden die Sammlung um Objekte, deren demokratische Aspekte ihrer Meinung nach in der Sammlung bislang fehlen und die für eine jüngere Generation besonders relevant sind. Die Auseinandersetzung mit Design und Demokratie erfolgt jedoch nicht nur auf intellektueller Ebene, sondern hat bei einem Live-Event am 26. Juli auch physische Spuren hinterlassen: Wer sein Verständnis demokratischen Designs dauerhaft demonstrieren wollte, konnte sich die Kontur eines der ausgewählten Objekte in einem professionellen Tattoo-Studio in München auf den eigenen Körper tätowieren lassen. Die Ergebnisse sind in der Ausstellung in Film und Fotografie dokumentiert.
Die Studierenden des Masterstudiengangs Advanced Design der Hochschule München setzen sich bereits seit über einem Jahr intensiv mit den demokratischen Potenzialen von Design auseinander. Sie verstehen Demokratie als Wertesystem, das unser Zusammenleben maßgeblich bestimmt: Design kann dabei Zukunftsvisionen zeichnen, innovative Lösungsstrategien entwickeln, klare Haltungen einnehmen und die Gestaltung unserer Gesellschaft sowie unseres Zusammenlebens verbessern. Durch Design werden Transformationsprozesse und gesellschaftlicher Wandel angestoßen. Das große Innovationspotenzial von Design spiegelt sich auch in gestalteten Objekten: So zeigen die Ausstellungstücke demokratische Werte wie Gleichberechtigung, Zugänglichkeit, Teilhabe und Toleranz, aber immer auch die Restriktionen der jeweiligen Zeit auf. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Gegenständen reflektieren die Studierenden die Frage, inwiefern Design demokratische Strukturen unterstützt, fördert, prägt oder auch verhindert.
Das X-D-E-P-O-T bietet neue Einblicke in den Bestand der Neuen Sammlung. Eine vielfältige Auswahl an Objekten unterschiedlicher Epochen, verschiedener Herkünfte und Designkategorien wird nebeneinander gezeigt, um neue Sichtweisen zu ermöglichen. Die Intervention der Studierenden (Seminarbetreuung: Prof. Markus Frenzl) hebt Entwürfe hervor, die unter einem erweiterten Demokratieverständnis unterschiedlich gedeutet werden können. Dabei werden unter anderem Hintergrundinformationen zum Entwurf, zum Entstehungskontext, zur Konzeption oder zur Zugänglichkeit der einzelnen Ausstellungsstücke betrachtet. Darüber hinaus übernehmen die Studierenden eine kuratorische Rolle, indem sie die Ausstellung des X-D-E-P-O-T temporär um demokratische Objekte der Gegenwart bereichern, die für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen stehen. Und damit demokratisches Design real unter die Haut geht und die Objekte im Sinne demokratischer Teilhabe zugänglich sind, konnten sie als professionell gestochene Tattoos mit nach Hause genommen werden.
Die Ausstellung „Facetten demokratischen Designs“ wurde entwickelt von
Miriam Glöckler, Magdalena Kern, Amanda Kock, Marie Körner, Alica Kroll, Anja Lietzau, Leila Potocki, Marius Rohne, Liene Sanktjohanser, Clara Schlegelmilch und Rona Stupka.
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Kuratiert von:
Caroline Fuchs und
Markus Frenzl -
Kooperationspartner:
Hochschule München