4 Museen – 1 Moderne

Die Neue Sammlung gibt es jetzt seit 100 Jahren. Das feiert die Pinakothek der Moderne mit einer gemeinsamen Ausstellung von ihren 4 Museen.

Neue Ästhetik

Die Ästhetik beschäftigt sich mit den Fragen nach
der Schönheit.
Die Kunst von der Moderne hat eine neue Ästhetik entwickelt.
Sie wollte neue Wege gehen und
sich von den früheren Kunst-Stilen unterscheiden.

Die Kunst von der Moderne ist bekannt für
ihre einfachen geometrischen Formen.
Zum Beispiel: Kreis, Recht-Eck oder Drei-Eck.
Die Künstler*innen verwenden auch nur wenige Farben:
Weiß, Schwarz, Grau und
die Grund-Farben Rot, Blau und Gelb.

Mit ganz wenig Gestaltung und mit den einfachen Formen
wirken die Kunst-Werke sehr elegant.
Auch mit wenigen Mitteln kann man also
gute Ergebnisse erreichen.
Diesen Stil nennt man: Minimalismus.

Im Design und in der Malerei erkennt man auch
den Konstruktivismus.
Das ist ein Kunst-Stil in der Zeit von der Moderne.
Dort gibt es zum Beispiel kräftige Linien,
die wie mit einem Lineal gezeichnet sind.
Sie teilen Flächen in Recht-Ecke oder in Drei-Ecke.

Auch in der Graphik gibt es dafür Beispiele:
verschieden große Farb-Flächen in Vier-Ecken,
die über-einander liegen.
Graphiken sind zum Beispiel: Zeichnungen, Bilder und Plakate.

In der Zeit von der Moderne verwendet auch die Architektur
einfache geometrische Formen.
Es entstehen weiße Häuser,
die zum Beispiel wie Würfel aussehen.
Sie haben ein Flach-Dach und Fenster,
die wie ein Band eng neben-einander liegen.
Die Wohnungen kann man in verschiedene Bereiche frei einteilen.
Durch Terrassen kommt viel Licht und Luft in die Wohnungen.
Das hat die Lebens-Qualität von den Menschen sehr verbessert.

Ein ganz besonderes Haus war das Kugel-Haus in
der Stadt Dresden.
Es war das erste Haus auf der ganzen Welt,
das eine Kugel-Form gehabt hat.
Innen und außen war es aus Metall.

In der Zeit von der Moderne ist auch der Wunsch nach
hoher Geschwindigkeit entstanden.
Die Menschen wollten sich selbst-ständig und schnell von
einem Ort zum anderen bewegen.
Ein Beispiel dafür ist das Motor-Rad mit dem Namen: Weiße Mars.

In der Zeit von der Moderne zeigt sich auch in
der Fotografie die abstrakte Kunst:
Dort sehen Formen aus der Natur zum Beispiel aus
wie Figuren oder Gebäude.
Diese Formen können vergrößert oder auch verkleinert sein.
Manchmal zeigen die Bilder auch nur Ausschnitte.
Besonders die Werbe-Fotografie experimentiert in den Bildern.
Sie stellt die Dinge zum Beispiel in einer besonderen Weise auf und
arbeitet mit Licht und Schatten.

Neue Materialien und Techniken

Die Moderne ist eine Kunst-Richtung auf der ganzen Welt.
Es geht ihr dabei nicht nur um die Schönheit in der Kunst,
sondern auch um gesellschaftliche und politische Aufgaben.
Und man glaubt jetzt an die neuen Möglichkeiten von
Maschinen und Technik.

Die Menschen möchten mehr Licht und Luft in ihren Wohnungen.
Alles soll durchsichtiger sein.
Und sie wünschen sich mehr Sauberkeit.
Das alles führt zu großen Weiter-Entwicklungen in
der Architektur und im Design.

Auch die Kunst und die Graphik gehen neue Wege.
Sie lassen sich von alten Verboten nicht mehr einschränken.
Sie trennen sich von alten Formen und Gestaltungen.

Es entstehen ganz neue Gebäude:
Sie sind aus Eisen, Stahl-Beton und Glas.
Möbel sind jetzt aus Stahl-Rohren, aus Aluminium und
aus geformtem Sperr-Holz.
Die Außen-Seiten von den neuen Elektro-Geräten sind aus
neuen Kunst-Stoffen.
So ein Kunst-Stoff ist zum Beispiel: Bakelit.

Die Durchsichtigkeit ist auch Thema in
der Bild-Hauerei und in der Malerei.
Neu entstehen die Collagen und Foto-Montagen.
Collage spricht man so aus: Ko-la-scheh.
Für eine Collage setzt man verschiedene Bild-Ausschnitte zu
einem neuen Bild zusammen.
Montage spricht man so aus: Mon-tah-sche.
Für eine Foto-Montage setzt man verschiedene Fotos zu
einem neuen Bild zusammen.

Auch in der Foto-Kunst hat sich die Meinung darüber geändert,
was schön ist.
Deswegen schauen die Menschen, die Natur und die Gegenstände
auf den Fotos jetzt auch anders aus als früher.
Kleinere und praktischere Foto-Apparate machen das möglich.
Man entdeckt wieder den Licht-Druck für die künstlerische Arbeit.
Der Licht-Druck war eine besondere Druck-Technik,
mit der man viele Schrift-Stücke drucken konnte.
Film, Kino und Radio sind neue Unterhaltungs-Formen.

Neben diesen neuen Formen von Kunst und Kunst-Handwerk gibt es
auch den Glauben an den Fortschritt durch die Technik.
Denn in der Zeit von der Moderne hat man viele neue Möglichkeiten:
Fabriken können Produkte in einer großen Zahl herstellen.
Zugleich müssen viele Produkte jetzt
genaue Vorschriften erfüllen.
Der elektrische Strom sorgt für Licht und Kraft.
Die Menschen in dieser Zeit sehen das alles als großen Gewinn.

Neue Institutionen

Neue Institutionen als öffentliche und private Einrichtungen haben geholfen,
dass sich die Kunst von der Moderne weiter-entwickelt hat.
Sie waren wichtig als:
Ausbildungs-Stätten, Auftrag-Geber und Veranstaltungs-Orte.
Und sie haben die Kunst von der Moderne besser bekannt gemacht.

Im Jahr 1919 war in der Stadt Weimar die Gründung vom Bauhaus.
Das Bauhaus war eine Kunst-Schule,
die im Jahr 1925 in die Stadt Dessau umgezogen ist.
Das Bauhaus hat neue Ideen entwickelt und
neue Gestaltungs-Möglichkeiten über Deutschland hinaus verbreitet.

Architektur, Bild-Künste und Design sollten
die Bedürfnisse von den Menschen besser berücksichtigen.
Zu den Bild-Künsten gehören zum Beispiel Graphik und Fotografie.
Aber erst im Jahr 1927 hat das Bauhaus die Architektur in
den Lehr-Plan aufgenommen.

Die neue Architektur von der Moderne hat sich
aber schon vorher verbreitet:
in privaten Architektur-Büros oder in den Bau-Ämtern von
den Städten Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg.
Auch die Bayerische Postbau-Verwaltung hat Bauten nach
den Grund-Sätzen vom neuen Bauen errichtet.

Seit dem Jahr 1922 war für die neue Entwicklung in der Architektur auch
die Kunst-Gewerbe-Schule auf der Burg Giebichenstein wichtig.
Diese Schule war in der Stadt Halle an der Saale.
Dort hat es im Jahr 1927 zum ersten Mal auch
eine Ausbildung für Fotografie gegeben.

Museen und ähnliche Einrichtungen haben die Kunstwerke von
der Moderne in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Ein Beispiel für diese Kultur-Institutionen ist: Die Neue Sammlung.
Ihre Gründung war im Jahr 1925.
Bis 1946 war sie eine selbst-ständige Abteilung vom
Bayerischen National-Museum.

Neue Gesellschaft

Nach den Erlebnissen vom Ersten Welt-Krieg und seinen Folgen
haben die Künstler*innen von der Moderne große Hoffnungen gehabt.
Sie haben geglaubt,
dass man die Welt völlig verändern kann.

Viele Künstler*innen-Gruppen haben sich Gedanken gemacht und
haben Erklärungen abgegeben.
Zu diesen Erklärungen sagt man: Manifeste.
In diesen Manifesten haben die Künstler*innen Ideen entwickelt,
wie die Menschen in der Zukunft anders zusammen-leben können.

In der Kunst und in der Fotografie beschäftigt man sich deswegen
auch mit diesen 2 Gegensätzen:
– der klare Blick auf das Leben und die Menschen,
wie sie wirklich sind.
Beispiel dafür sind Darstellungen von Männern,
die man im Krieg verwundet hat.
– die Wunsch-Vorstellung
wie ein Mensch in der Moderne sein soll.
Beispiele dafür sind Darstellungen von Frauen,
die ihr Leben selbst bestimmen.

Die Zeit nach dem Ende vom Ersten Welt-Krieg bis 1933 nennt man
nach der deutschen Stadt Weimar: Weimarer Republik.
Die wichtigste politische Aufgabe in dieser Zeit war
der Bau von Wohnungen.
Deswegen hat man in den Städten große Wohn-Siedlungen,
Erholungs-Heime und Wohnungen für Allein-Stehende gebaut.

Viele Menschen hatten wenig Geld,
deswegen sollten die Möbel preiswert sein, lange halten und
unterschiedlich verwendbar sein.
Vorbilder für teure Möbel waren zum Beispiel die Hoch-Häuser,
wie es sie in den USA gegeben hat.

Die große Herausforderung für die Gesellschaft in Deutschland war
diese Entwicklung:
Deutschland hat den Ersten Welt-Krieg verloren.
Auf der ganzen Welt war die Wirtschaft in einer Krise.
Die Gegensätze zwischen den politischen Parteien
haben sich sehr verschärft.
Diese Probleme in der Gesellschaft haben auch
den Erfolg vom National-Sozialismus gefördert.
Der National-Sozialismus war eine politische Richtung unter
Adolf Hitler in den Jahren 1933 bis 1945.

Kunst und Design im National-Sozialismus haben dann
von der Moderne viele Ideen übernommen.
Eine Gestaltung war damals aber nur gut und schön,
wenn sie zur Gedanken-Welt des National-Sozialismus gepasst hat.