Sessel Hemp Chair (Prototyp)

Im X-D-E-P-O-T ausgestellt
Regal 6: Modelle, Studien, Prototypen
DesignAisslinger, Werner (*1964) GND
HerstellungBASF SE GND
AuftragStudio Aisslinger
Datierung Entwurf2011
Frontalansicht Hemp Chair. Der Stuhl kippt von der Mitte aus in der Sitzfläche nach hinten in die Rückenlehne und das Fußteil. Von der Mitte an den Rand sind 3 Ringe, die den Stuhl optisch rahmen. Die Wände von dem Stuhl sind sehr dünn.
DesignAisslinger, Werner (*1964) GND
HerstellungBASF SE GND
AuftragStudio Aisslinger
Datierung Entwurf2011

Hinweis: Der folgende Text bezieht sich auf ein Tastobjekt im X-D-E-P-O-T. Es weicht vom Original leicht ab. Bei diesem Material handelt es sich um einen Verbundwerkstoff aus Hanf. Dabei wird die Naturfaser unter 200 Grad Wärme und extremem Druck zu einem Vlies gepresst, welches mit einem Klebestoff aus Acrylharz gebunden wird. Der Designer Werner Aisslinger hat das Material mit dem Chemieunternehmen BASF entwickelt und für seinen Prototyp Hemp Chair verwendet.
Zur Berechnung der komplexen Geometrie, der nötigen Materialstärke und der angestrebten Flexibilität arbeitete Aisslinger mit Ingenieuren und Werkzeugbauern zusammen. So konnte der erste Monobloc-Sessel aus Biomaterial geformt werden. Das heißt, das Möbelstück wurde in einem Guss geformt – erstmals gelang Verner Panton dieses Verfahren mit seinem Stuhl aus Kunststoff (1959). Doch im Gegensatz zu Kunststoff, verursacht der Hanf-Verbundstoff des Hemp Chair einen geringen CO2-Ausstoß und ist komplett recyclebar.

Der Designer Werner Aisslinger (*1964) entwickelt mit seinen Entwürfen Strategien für das Leben von morgen. Aspekte wie Ökologie oder Nachhaltigkeit spielen dabei für ihn eine große Rolle. Mit seinem „Hemp Chair“ beschritt er einen neuen Weg bei der Herstellung eines Sitzmöbels. In Zusammenarbeit mit dem Chemiekonzern BASF entwickelte er ein Material, für das eine Masse, die zu 75 % aus Naturfasern wie Hanf und Kenaf besteht, bei 200 Grad mit dem wasserbasierten Bindemittel Acrodur verpresst wird. Der durch die aus der Automobilindustrie übernommene Thermoverformung entstandene Werkstoff hält enormen Belastungen stand. Seine Fähigkeiten sind mit denen eines Glasfaserkomposits vergleichbar. Besonders ist jedoch auch seine ressourcenschonende Machart, denn bei der Produktion hinterlässt der Aushärtungsprozess lediglich Wasser anstelle von umweltbelastenden Nebenprodukten. Mit dem „Hemp Chair“ legte Werner Aisslinger 2011 das Modell für ein alltagstaugliches ökologisches Möbel vor. Mit einem Gewicht von nur fünf Kilogramm, doch auch durch seine Stapelbarkeit ist der Stuhl vielseitig einsetzbar. Seine formale Analogie mit dem weltweit populären Monoblock-Kunststoffstuhl erscheint bewusst gewählt, wenngleich seine strenge Linienführung auch als Anklang auf die technischen Ansprüche bei der Produktion zu bewerten ist. Die Neue Sammlung besitzt einen von drei Prototypen des Stuhles.

  • Werbefotografie, W. Aisslinger, Hempf Chair
    © Studio Aisslinger. Foto: Michel Bonvin

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Weitere Details

DesignAisslinger, Werner (*1964) GND
HerstellungBASF SE GND
AuftragStudio Aisslinger
Datierung Entwurf2011
ProduktionsortLudwigshafen, Deutschland GND
AuftragsortBerlin, Deutschland
Maße Höhe: 66 cm, Länge: 78 cm, Tiefe: 76 cm
MaterialNaturfasern, Hanf, Kenaf, ökologischer Klebstoff, Acrodur
GattungMöbel
Inventarnummer1994/2019
ZugangDonation Werner Aisslinger

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