Teekanne aus dem Teeservice 5000
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Hinter der Teekanne von Ilse Decho steht die Erfolgsgeschichte von Schott in Jena. Dem Glaswerk gelang es, ab den 1930er-Jahren Hauswirtschaftsglas so zu gestalten, dass es unentbehrlich für die deutsche Tischkultur wurde. Die Teekanne, ja sogar das Teesieb, das nach der Teezubereitung entfernt wird, ist komplett aus Glas. Dennoch wurde das aufgebrühte Getränk nicht in eine repräsentativere Kanne umgefüllt, sondern in dem gläsernen Gefäß serviert. Dieses überzeugte eben in seiner Einfachheit, Klarheit und dem zeitgemäßen Design. Passend wurden auch stapelbare Tassen angeboten, die in begrenzten Küchenschränken effizient unterzubringen waren. Decho, erste Professorin für Gefäßgestaltung an der Burg Giebichenstein, prägte mit ihren kombinierbaren und stapelfähigen Serienentwürfen die DDR-Moderne. Sie gehört zu den wenigen Frauen, die als Industriedesignerinnen in der Nachkriegszeit derart maßgebend wirken konnten. In der Kanne spiegelt sich zugleich deutsch-deutsche Designgeschichte: Ihr rationaler Stil der sogenannten Guten Form war auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs im Produktdesign vorherrschend und stand für die Modernität beider deutscher Staaten. Decho war es im Übrigen zu verdanken, dass ihre Studierenden praktische Erfahrung in einem Industriebetrieb sammeln konnten. Die heute noch bestehende Manufaktur Harzkristall Derenburg wurde dafür an die Hochschule der Burg Giebichenstein angegliedert – ein bis heute einzigartiger Vorgang.
Details
Design | Decho, Ilse (09.12.1915 - 16.01.1978) GND |
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Datierung Entwurf | 1962/1963 |
Herstellung | VEB Jenaer Glaswerk Schott & Gen. GND ULAN |
Herstellungsort | Jena, Deutschland (DDR), Europa |
Maße | Höhe: 13,5, Breite: 29, Tiefe: 17 cm |
Material / Technik | Glas (Borosilikat), farblos |
Farbe | Farblos |
Gattung | Glas |
Inventarnummer | 150/99 |